Alles Planbar  – das solltest du vor deiner Hochzeit unbedingt lesen.

In Allgemein, Hochzeitsreportagen, News by Petra FiedlerLeave a Comment

Ich möchte hier recht schonungslos und offen über die Hochzeitsplanung sprechen. Es gibt unendlich viele Checklisten, aber ich habe für euch einige meiner Erfahrungen als Hochzeitsfotografin zusammengestellt. WARUM? Damit ihr entspannt feiern könnt!

Ja, richtig eine Hochzeitsfotografin schreibt über Hochzeitsplanung. Das liegt an der Tatsache, dass ich das Bindeglied zwischen euch und eueren Hochzeitsdienstleistern bin. Je besser ich mit euch den Tag im Vorfeld gestalte, desto reibungsloser läuft es schließlich für euch und auch mich am Tag der Hochzeit. Solltet ihr einen Hochzeitsplaner/in beauftragt haben, müsst ihr euch keine Sorgen machen, da aber viele selbst die Planung in die Hand nehmen, rate ich euch meine Tipps durchzulesen.

Ihr bekommt jetzt von mir keine ToDo-Liste was ihr wann so und so viele Monate vorher erledigen sollt, davon gibt es reichlich im Netz. Meine persönliche Empfehlung ist das Buch von der bezaubernden Hochzeitsplanerin Nikola Stiefelhagen  (Die besten Hochzeits-Checklisten bei Amazon). Ich möchte euch meine persönlichen Erfahrungswerte hier vermitteln, die euch Ärger und Zeit ersparen.

Anfänger oder Wiederholungstäter?
In meinen mehrstündigen Beratungen/Kennenlerngesprächen mit den Brautpaaren, treffe ich meistens auf Hochzeitsanfänger – also noch unverheiratete Menschen, keine Wiederholungstäter. {Übrigens, ich selbst bin das zweite mal verheiratet und finde es nicht schlimm, wenn jemand schon vorher verheiratet war}.Das bedeutet, dass diese Menschen gerade am Start eines großen Events stehen und wenig Vorkenntnisse mitbringen (im Normalfall). Kein Wunder, dass man sich zwischendurch überfordert fühlt.

Ich freue mich immer, wenn ich genau an dieser Stelle behilflich sein kann und euch meine bisherigen Erfahrungswerte ans Herz legen darf.

Schließlich es ist auch eine meiner Leidenschaften rund um das Thema Hochzeit. Dennoch wollte ich keine Hochzeitsplanerin werden, denn ich liebe die Fotografie und habe höchsten Respekt vor Hochzeitsplanern. Trotzdem verstehe ich sehr gut die Verbindungen zwischen den einzelnen Gewerken und kenne die eine oder andere Tücke, die an so einem wichtigen Tag, die gute Stimmung richtig vermiesen kann. Jeder Dienstleister ist auf seine Arbeit fokussiert um das bestmögliche für euch zu zaubern (nennen wir es mal so). Ich begleite das Paar bereits schon vor dem Erscheinen in der Hochzeitslocation und weiss ganz genau wie der Hase läuft, in welcher Stimmung sich das Brautpaar befindet und kann z.B. dem Gastronomen den einen oder anderen Hinweis direkt servieren. Mir persönlich ist ein harmonischer Umgang mit allen beteiligten extrem wichtig und die angenehme Stimmung soll auch das Brautpaar und seine Gäste zu spüren bekommen und nichts anderes (selbst wenn es h

inter den Kulissen extremst Stressig zugeht).

Team Braut vs. Team Bräutigam
Wie startet ihr jetzt am besten? Ich gehe immer von dem Zeitpunkt der Trauung aus – einmal >>> vorwärts in Richtung Hochzeitsfeier und wenn ich da fertig bin, dann arbeite ich <<< rückwärts zum Getting Ready. Natürlich in 2 Zeit-Schienen. Einmal für die Braut, da es hier deeeeeeutlich länger dauert (Haare & Make Up, Zeit für Geschenke für die Brautjungfern, Tränen, sowie Fotos mit ihnen

 beim und nach dem Anziehen….uuufff, da passiert immer so viel) und die Abfahrt ja erst kurz vor der Trauung in den meisten Fällen stattfindet, und parallel für den Bräutigam, der nur schnell duscht, sich anzieht, mit seinen Jungs anstoßt und dann zum Altar ganz entspannt marschiert (sorry für das Klischee). Natürlich gibt es Ausnahmen und Jungs, die das Getting Ready genau so zelebrieren, wie die Mädls, z. B. Beim Barbier ihres Vertrauens – auch mega cool.

Sind die Startzeiten für die Teams Braut & Bräutigam festgelegt, können wir ins Detail gehen. Ein ganz wichtiger Zeitfaktor ist die Anzahl der Gäste. Gratulation bei 40 Personen, dauern viel viel kürzer als bei 120. Das gleiche gilt für die Erstellung eines Gruppenbildes mit anschließenden Familienfotos. Bei 120 Gästen, kann es schon mal 15 Minuten dauern bis tatsächlich alle da sind, ausgeraucht und ihr Sekt- oder Bierglas zur Seite gestellt haben. Es gab bei mir auch Fälle, wo es noch deutlich länger dauerte, weil man während der Aufstellung festgestellt hat, dass Tante „Erni“ schon am Weg ins Hotel ist, um ganz schnell noch einzuchecken….ich könnte hier viele Geschichten vortragen. Aber ich möchte euch verraten, wie ihr dieses Szenario verhindert:

Wie können wir das verhindern?
Schreibt in euere Einladung einen kleinen Ablaufplan, oder lasst euch da von einem Profi helfen (Papeterie Anbieter zum Beispiel Traukultur oder Sommerliebe Papeterie). Bereitet euere Gäste auf ein Gruppenbild vor. Schreibt ihnen, dass es nach der Trauung und dem Sektempfang einmal für alle vor die Kamera geht. Dann sind euere Gäste auch wirklich alle da. Die Regel lautet: je mehr Gäste, desto länger sind die Abläufe. Diese Regel wird euch den ganzen Tag & Abend begleiten. Das soll bitte nicht heissen, dass ihr unbedingt ganz klein heiraten müsst, aber ist sollt genau auf sowas vorbereitet sein und großzügiger planen.

Die große Frage nach dem besten Zeitpunkt für eine Hochzeitstorte
Wenn ich es als Fotografin Petra beantworten darf, dann ist es tagsüber mit Tageslicht, ohne Sprühkerzen & Co, ganz schlicht und ruhig, dafür mit großen Augen der Gäste, Hungergefühl im Magen und großer Vorfreude zum Kaffe einleckeres Stück Hochzeitstorte zu erobern. (Spätestens jetzt habe ich Lust auf was Süßes).

Und jetzt zu meiner fachlichen Antwort. Ich rate bei frühen Trauungen die Torte als Highlight für den Nachmittag zu präsentieren und anzuschneiden – warum? Sie sorgt für gute Stimmung (volle Bäuche) und sie hat eine ganz prominente Stellung, die sie auch verdient bei den heutigen Kunstwerken der Konditormeister (Im Bergischen Land empfehle ich am liebsten das Tortenatelier oder die Konditorei Kartenberg). Findet die Trauung recht spät statt, dann würde ich die Hochzeitstorte als Opener für das Dessert/Dessertbüffet empfehlen. Nach dem herzhaften Abendessen, nimmt man gerne etwas Süßes zu sich. Die dritte Variante halte ich für bereits „ausgestorben“ und rate immer davon ab – die Mitternachtstorte. Beim Feiern will wirklich keiner Torte mehr sehen. Mit einer süßen Candy Ecke oder auch als Candy Bar bekannt (auch da gibt es Profis: z.B die Naschbar – mobiler Service), kann man die Gelüste zwischendurch stillen, das genügt. Viel besser um die Uhrzeit ist eine herzhafte Portion Curry Wurst, Schnitzel, Bratwurst, oder für die Vegetarier unter uns, eine fleischlose warme Variante.

Tradition hin oder her
Worauf es wirklich ankommt bei einer Hochzeit, ist aus meiner Sicht, diesen Tag mit seinen Liebsten & engsten Menschen zu verbinden, diesen ordentlich zu feiern und es genau so zu tun, wie man es möchte. Natürlich gibt es Wünsche, Spiele, Traditionen und auch manchmal Vorgaben aus der Familie. Da solltet ihr definitiv auf eueren Bauch hören. Bringt euch nicht unnötig in eine Situation, die unter Umständen familiäre Komplikationen auslöst. Wir wissen doch alle aus eigener Erfahrung, dass es hin und da ein Familienmitglied gibt, welches gerne Stunk machen kann, wenn…. Damit haben alle Paare z

u kämpfen und spätestens bei der Sitzordnung, fragt man sich, wie soll das denn alles gehen? Für alles gibt es eine Lösung.

Wenn ich etwas dazu sagen darf: Passt es jemanden nicht, darf er gerne fernbleiben, oder die Festlichkeit verlassen. Es ist euer Tag und ihr sollt diesen lang geplanten und ersehnten Tag zu 100% genießen. Man kann es leider nicht immer allen recht machen, selbst wenn man es möchte.

Das WICHTIGSTE zum Schluss
Zum Abschluss möchte ich noch einen ganz wichtigen Tipp für euch loswerden. Stellt euch einen genauen Plan auf, wo ihr jede einzelne Position genau definiert.Z.B:

10:00 -Start Make Up – Stylistin Susanne – bei mir zu Hause/Adresse – tel Stylistin: 0172 – 123456 – Sonstiges
13:00 – Trauung –  Pfarrer Peters – Adresse der Kirche  – Tel Pfarrer Peter: 0177- 123456 – Sonstiges: Fotografin stellt sich kurz vorher vor wegen Begehungsplan (richtig – wir müssen wissen, wo wir hin dürfen und wo nicht)

Diesen Plan geht ihr von Morgens bis abends durch, Position für Position. Danach könnt ihr diesen an alle Dienstleister schicken (sie werden euch dafür lieben, aber bitte nur die absolut finale Version). Euere Trauzeugen sollten natürlich auch diesen Plan bekommen und am besten auswendig können (Spaß), ich denke ihr wisst was ich meine. So und jetzt kommt das BESTE: es wird niemals genau so ablaufen, wie es geschrieben steht, ABER es gibt einen Fahrplan für den Tag und ihr habt Profis gebucht, somit könnt ihr euch sicher sein, dass sie ausreichend Improvisationstalent besitzen, sollte etwas schief gehen.

Nimmt es mit Humor und viel Spaß beim planen!

Euere Petra

Petra ist Fotografin seit 2009 und bereits 2012 fotografierte sie ihre erste Hochzeit. Danach war sie infiziert und alles drehte sich plötzlich bei ihr um Hochzeiten. Mit der Gründung des Hochzeitsnetzwerks Bergische Hochzeitswelten, sorgt sie als eine der Gründerinnen in ihrer Region für aktives Netzwerken & offenes Miteinander in der Hochzeitsbranche. 

PETRA FIEDLER Hochzeitsfotograf

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